Editorial 4. Ausgabe
Plagiate immer frecher!
Die Welt versinkt in Lug und Trug. Zum Glück hält die BUZe die Stellung der Aufrichtigen.
Plagiate gelten als unfein. Der Plagiator gibt fremde Gedanken und Texte als eigene aus. Er versucht, anderen unbemerkt ihre Lorbeeren zu rauben, um sich selbst Zeit und Arbeit zu sparen. Das ist eine Sichtweise, aber nicht die einzige. Schon Theodor Fontane wusste: Plagiate sind die aufrichtigsten aller Komplimente. Die BUZe als charmantestes Medium (mindestens) Braunschweigs will natürlich nicht an der Seitenlinie stehen, wenn Komplimente zu vergeben sind – und stürzt sich mit dem Plagiat als Leitmotiv dieser Ausgabe aufs Spielfeld. Eine originelle Idee? Das weiß allein der Wind. Und bis der auspackt, gilt: Ein Original ist das, was noch nicht als Plagiat entlarvt ist. In unserer Titelgeschichte widmen wir uns Plagiaten an der Uni, die sogar von den Germanisten selten im Sinne Fontanes ausgelegt werden. Wir beschreiben, wie Hochschuldozenten immer raffinierter fishing for compliments betreiben – und warum sie trotz steigender Erfolgsquote nicht zufrieden sind mit dem, was sie da an der Angel haben. Was macht die Uni mit Tricksern und Täuschern: Rausschmeißen? Tadeln? Sechs und Setzen? Mehr dazu auf Seite 16.
Fakten, Fakten, Fakten – mehr davon und online
Zwar hatte die Bundesregierung schon vor uns die Idee, aber auch wir wollen mehr: mehr Inhalt, höhere Auflage, mehr Informationen. Daher haben wir diese Ausgabe nicht nur erneut um vier Seiten erweitert, wir haben auch unser Internetangebot ausgebaut. Auf unserer neu gestalteten Seite www.buze.org findest Du viele Artikel in ausführlicherer, ungekürzter Fassung sowie weiterführende Links und Literaturtipps zu den behandelten Themen - so auch Johannes Gütschows Antwort auf das letzte BUZe kontrovers über "Marcs Problem mit dem AStA". Die komplette Ausgabe gibt’s wie immer online knapp eine Woche nach dem Erscheinen.
Polytheisten und Satanisten zuerst
Dass ein Christ den Anfang unserer Religionsgespräche machen würde, ist kaum überraschend. Immerhin hat die katholische Kirche die Propaganda erfunden. Obwohl es sich bei dem Interviewten auf Seite 18 um einen Protestanten handelt. Aber auch die anderen Monotheisten wollen es sich anscheinend nicht nehmen lassen, für ihre Religion die Werbetrommel zu rühren. Daher ergeht hiermit noch einmal der Aufruf an alle Hindus und Buddhisten, aber auch Spiritisten, Voodoo-Kultisten und sogar Satanisten, sich bei uns zu melden und sich unseren Fragen zu ihrem Glauben zu stellen.
Denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht...
außer der BUZe. Bei Wikipedia lesen wir über Studentenzeitungen: „Diese existieren meist nur solange, bis ihre Gründer und wichtigsten Redakteure ihr Studium abschließen“.
‚Da täuschst Du Dich aber, lieber Wikipedia!‘, schleudern wir diesem Artikel trotzig und verwegen entgegen und behaupten: Nicht so bei uns. Du, lieber Leser, kannst helfen, den Trotz in Tatsachen zu verwandeln. Und eins ist sicher: The Next Generation ist sogar noch besser als das Original. Also melde Dich bei uns und gib der BUZe die Chance auf ein Treffen der Generationen.
Das Viertel Nach ist tot, es lebe die Funzel!
Unsere Redaktionsstammkneipe musste leider schließen. Auf der letzten Seite wurde ihr daher ein zu den sanften Klängen von Chopins Trauermarsch verfasster Nachruf gewidmet. Doch das Leben, also die BUZe, muss weitergehen. Und da sich ein herzensguter Gastwirt der obdachlosen Redaktion erbarmte, treffen wir uns von nun an in den heimeligen Räumen der Funzel – jeden ersten Donnerstag im Monat um 19 Uhr. Schau einfach mal vorbei. Arbeit ist für jeden da. Vergnügen erst recht. Jetzt aber erst einmal viel Spaß beim Lesen. Und nicht vergessen: Es ist alles nur geklaut.
Marc Chmielewski
Johannes Kaufmann