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Ausgabe SoSe06 - 1
Autor Johannes Kaufmann

Heinrich Zankl: Der große Irrtum

Wussten Sie, dass Siegmund Freud einem morphiumsüchtigen Freund eine Entziehungskur auf Kokainbasis verschrieb? Das Ergebnis war tragisch: Der Freund wurde von beiden Drogen abhängig und verstarb kurz darauf. „Wo die Wissenschaft sich täuschte“ lautet der Untertitel von Heinrich Zankls Sammlung von Irrtümern, Fehleinschätzungen und zweifelhaften Forschungsmethoden. In einem erkenntnisreichen und verblüffenden Durchmarsch durch die Disziplinen der Wissenschaft von der Geschichte über Psychologie und Medizin bis hin zu Chemie und Physik wird verdeutlicht, dass eben auch in der Wissenschaft, die nur zu oft mit dem Nimbus der Unfehlbarkeit umgeben ist, ein Irrtum immer möglich ist. Das reicht von harmlosen Phantastereien wie Schliemanns Behauptung, den Schatz des Priamos entdeckt zu haben, bis hin zur verhängnisvollen Ignoranz gegenüber den stereochemischen Eigenschaften des Thalidomids; besser bekannt als Contergan. Am Ende bleibt die Erkenntnis, die bereits Goethe im Faust treffend formulierte: „Es irrt der Mensch, solang‘ er strebt“. Eine Aussage, die nach Zankl in besonderem Maße für Wissenschaftler Gültigkeit besitzt.